Kochen kann Arbeit machen

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Selber kochen und backen kann arbeit machen, damit meine ich nicht nur aufwändige Kreationen wie selbstgemachte Ravioli oder solche Späße. Ich koche und backe sehr viel und gerne. Dabei gibt es im Prinzip zwei Hauptgründe warum ich selber koche und nicht auf fertige Lebensmittel zurückgreife. Je nach Situation überwiegt manchmal mehr der eine und manchmal mehr der andere Grund. Der erste Grund ist einfach, weil es mir Spaß macht. Ich kann den ganzen Tag in der Küche stehen und gleichzeitig drei Töpfe auf dem Herd, einen Kuchen im Backofen, einen Hefeteig in Arbeit, und im Kopf schon die nächsten Ideen haben. Dabei habe ich nicht nur einen riesen Spaß, ich finde es sogar entspannend. Häufig überwiegt aber natürlich der zweite Grund, nämlich einfach der, dass ich leckeres und gesundes Essen für meine Familie und mich haben möchte. Auch dann habe ich natürlich Spaß dabei, mir zu überlegen was es heute geben könnte, mir Gerichte auszudenken, während dem Kochen plötzlich doch eine neue Idee zu haben und etwas ganz anderes zuzubereiten als primär geplant. Aber manchmal soll es auch bei mir einfach schnell, lecker unkompliziert und gesund sein. Dabei nehme ich mir auch einige Hilfsmittel zur Hand. Ich habe eine Küchenmaschine, die bei mir Teig knetet oder rührt, Sahne oder Eischnee aufschlägt und bei großen Portionen Gemüse raspelt, trockenes Brot zu Paniermehl zerkleinert, Orangen auspresst oder Smoothies zubereitet. Außerdem habe ich seit noch nicht allzulanger Zeit einen Zauberstab, der hervorragend alles mögliche Zerkleinern kann und noch dazu sehr schnell Sahne schlägt und eine perfekte Mayonnaise zubereitet. Um bestimmte Dinge wie Nüsse und Gewürze zu zerkleinern habe ich mir auch noch den dazu passenden Multizerkleinerer Aufsatz gekauft. Damit bereite ich Pesto zu, mahle Nüsse und Gewürze, hacke Schokolade oder stelle Nussmuß her. Nicht selber gekauft, sondern zu meinem letzten Geburtstag bekommen habe ich eine elektrische Getreidemühle die auch Flocken herstellen kann. Bevor ich sie mein Eigen nennen konnte habe ich sie zugegebenermaßen nicht vermisst und stand ihr anfangs aufgrund ihres doch sehr hohen Preises sehr skeptisch gegenüber. Nach wenigen Tagen habe ich sie aber schon so zu schätzen gewusst, dass ich sie nun nicht wieder her geben würde. Kurzzeitig hatte ich auch noch einen Aufsatz für diese Mühle um das Mehl zu sieben und so helleres Mehl selber herstellen zu können. Der hat mich allerdings nicht überzeugt, ich fand ihn unpraktisch und auch das Ergebnis war nicht besonders überzeugend, weshalb ich ihn wieder zurück geschickt habe. Damit wären wir schon am Ende meiner Liste an größeren Hilfsmitteln. Wie gesagt, im Alltag benutze ich diese Dinge sehr gerne und es ist sehr praktisch. Pizzateig z.B. lässt sich in der Küchenmaschine ja wirklich im Handumdrehen zubereiten. Vor ein paar Tagen, ich hatte schon alle Zutaten für einen Hefeteig in die Rührschüssel der Küchenmaschine gefüllt, ist mir aufeinmal aufgefallen, dass ich schon länger keinen Hefeteig mehr mit der Hand geknetet habe. Dabei ist es doch eigentlich so ein schönes Gefühl, den Teig zwischen den Fingern zu fühlen, am Anfang noch ein matschiges und inhomogenes Gemisch aus Mehl und Wasser, nach wenigen Minuten jedoch schon geschmeidig und elastisch, wie ein guter Hefeteig eben. Kurzerhand habe ich also die Ärmel hochgekrempelt und mit meinen Händen in den Teig gegriffen und es genossen einen Hefeteig ganz ohne das summende Geräusch der Küchenmaschine zuzubereiten. Kurze Zeit später, wurde ich dann natürlich doch noch daran erinnert, warum ich Teige dann doch meistens in der Küchenmaschine zubereite. Mein kleiner Sohn, der bis dahin ganz vertieft auf dem Küchenboden mit irgendwelchen Küchenutensilien gespielt hat, wollte plötzlich unbedingt auf den Arm, mit Hefeteig an den Händen natürlich nicht so praktisch. Mittlerweile ist er aber dann doch schon so groß und manchmal sogar auch so verständnisvoll, dass er mir genug Zeit gibt, den Hefeteig schnell noch von den Händen waschen zu können, bevor ich ihn hochnehme. Neuerdings will er aber gar nicht unbedingt auf den Arm, stattdessen holt er sich kurzerhand sein Höckerchen aus dem Badezimmer, was dort steht damit er selber ans Waschbecken kommt um sich die Hände zu waschen, schiebt es in die Küche und möchte selber den Teig kneten. In der Theorie hört sich das vielleicht praktisch an, ist ja egal, wer den Teig knetet, die Küchenmaschine oder mein Sohn, ich kann aus Erfahrung jedoch sagen, die Küchenmaschine hinterlässt definitiv weniger Dreck... Aber da kommen wir doch noch zu einem letzten Hilfsmittel, seit wir einen Staubsauger Roboter haben, der in kurzer Zeit zumindest den Küchenboden zuverlässig von jeglichem ausgeschütteten Mehl, Kakao oder Körnern befreit, lasse ich ihn noch lieber mithelfen. Trotz vieler erhältlicher Hilfsmittel bleibt selber kochen natürlich immer etwas aufwändiger als ein kurzer Anruf beim Lieferservice oder eine in den Ofengeschobene Fertigpizza. Schneller muss es meiner Meinung nach aber nicht unbedingt sein und leckerer schon gar nicht. Also lieber selbstgemachte Nudeln mit Tomatensoße (die mit etwas Rucola und frischem Parmesan ja durchaus sehr lecker ist und sogar optisch viel hermacht) als ein aufwändiges Menü, was dann so viel Arbeit macht, dass man danach erstmal wieder eine Woche keine Lust aufs Kochen hat.