Die Gärtnerei im Juni

von am

Ich bin etwas spät dran, aber heute schreibe trotz fortgeschrittenen Julis etwas darüber, was die Gärtnerei im Juni alles so zu bieten hatte. Der Juli wird dann hoffentlich bald folgen. Der Juni hat erntetechnisch noch recht überschaubar begonnen. Kopfsalat gab es schon früh und Rauke gab es dank der Gewächshäuser sogar den ganzen Winter lang.

rucola

Apropos Rauke, eine liebe Freundin wusste mit dem Begriff Rauke nicht so viel anzufangen, als sie mein Rezept Rigatoni mit Rauke und Rumpsteak nachkochen wollte. Auf den Bildern hat sie zwar gesehen, dass es sich vermutlich um Rucola handeln sollte, Rauke hatte sie aber trotzdem vorher noch nicht gehört. Und so wird es vermutlich einigen gehen. Also hier noch mal zur allgemeinen Aufklärung, Rauke ist ein älterer deutscher Begriff, für einen Salat den es hier zwar schon sehr lange gibt, der aber bis er plötzlich Rucola hieß und als italienischer Salat modern wurde, allen noch viel zu scharf und streng geschmeckt hat. Es gibt unterschiedliche Sorten, im Supermarkt findet man hier in der Regel  aber die Schmalblättrige Doppelsamme (oder Wild Rauke) die an ihren feingliedrigen Blättern erkannt werden kann. In Mittelmeerländern ist eher die Gartensenf-Rauke verbreitet. Im Gewächshaus haben wir beide Sorten, ich mag beide gern, man sollte nur darauf achten, dass man junge Blätter erntet, ältere Blätter entwickeln einen strengen kohlartigen Geschmack. Rucola oder Rauke ist sehr vielseitig verwendbar, nicht nur in Salaten, er kann auch statt Basilikum zu einem Pesto verarbeitet werden, über Pastagerichte gestreut werden wie z.B. bei meinen Rigatoni mit Rumpsteak und Rauke und Pizza mit Rukola und Parmaschinken schmeckt natürlich auch sehr gut. Gerade in der Zeit in der die Salatauswahl noch nicht so breit ist, pflücke ich gerne eine bunte Mischung als Salat zusammen. Neben Kopfsalat und Rauke bieten sich junge Löwenzahn, Mangold, Spinat und Rote Bete-Blätter an. Auch Gänseblümchen, Borretsch- und Kalendulablüten sehen hübsch aus und schmecken sehr lecker im Salat.

borretsch

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Neben Salaten gab es auch schon die ersten Zucchini und natürlich Zucchiniblüten im Garten. Was es natürlich auch gibt, und zwar in großen Mengen und das fast das ganze Jahr hindurch, ist Mangold. Mangold wächst bei uns wirklich wie Unkraut, so dass ich mir ständig neue Mangoldrezepte ausdenke. Mein ewiger Favorit ist natürlich meine Mangoldtarte, von mir seit Jahren regelmäßig zubereitet ist das Rezept aber auch bei vielen Freunden und Bekannten mittlerweile sehr verbreitet und beliebt. Mangoldpasta mit Sahne oder Weißweinsoße mache ich immer wenn es schnell gehen soll und viel Mangold verbraucht werden muss. Mangold Gnocchi sind hingegen etwas aufwändiger. In die Kategorie sehr einfach fällt auch blanchierter Mangold mit Olivenöl und Zitronensaft, eine sehr leckere Beilage zum Beispiel zu mediterranen Fleischgerichten oder auch als Antipasti. Ich habe noch nicht alle Rezepte geschrieben, bzw. noch nicht alle Gerichte Fotografiert, aber nach und nach werde ich sie hier hoffentlich alle verlinken.

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An Obst gab es im Juni eine, leider sehr kurze, Aprikosensaison. Im Gewächshaus stehen zwei Aprikosenbäume, leider trägt nur einer von ihnen und der zweite trägt zwar sehr leckere Früchte, jedoch nicht besonders viele. Es ist jedes Jahr das gleiche, im Frühjahr blüht der Baum ganz prächtig, aber dann fallen die meisten Fruchtansätze wieder ab. Die Aprikosen die dann reifen sind sehr lecker, aber eben leider nicht besonders viele. Deshalb mache ich nichts anderes mit ihnen, als sie, am liebsten direkt vom Baum, frisch zu essen. Neben den Aprikosen fangen im Juni aber auch die Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren an zu reifen. Erdbeeren gibt es leider auch nicht sehr viele, aber Johannisbeeren gibt es einige, zumindest wenn man schneller als die Vögel ist, die besonders die reifen Früchte auch gerne stibitzen.

schwarze johannisbeeren

johannisbeeren